Anfang November wurden im Grünstreifen am Ottersheimer Weg vier sogenannte "kombinierte Lebensräume" als Querriegel in West/Ost Ausrichtung eingebaut.

Die Querriegel wurden so konzipiert, dass sie den Lebensraumansprüchen einer Vielzahl von Tierarten (z.B. Insekten, Amphibien, Reptilien) genüge leisten können und stellen Nist-, Versteck-, Überwinterungsmöglichkeiten sowie Eiablageplätze bereit. Derartige Kleinstrukturen können nicht auf der agraren Fläche angelegt werden, da sie bei der Bewirtschaftung hinderlich sind. Die Kombinierten Lebensräume als neue Landschaftsstrukturen verbinden sich aber in ihrem Umfeld mit weiteren Lebensräumen wie den Blühstreifen der Landwirtschaft als zusätzliches Nahrungsangebot für Insekten und Vögel.

Kombinierte Lebensräume gewährleisten die räumliche Nähe von Nist-, und Nahrungshabitaten, die z.B. für die kleinsten der Wildbienen, aufgrund ihrer geringen Flugradien, von überlebenswichtiger Bedeutung sind.

Vor Baubeginn am 09.11. wurde die Fläche von Bewuchs befreit, der als Soden seitlich gelagert wurde. Es wurde ein Aushub von bis zu 80 cm Tiefe durchgeführt, um zukünftig überwinternden Arten einen frostfreien und trockenen Rückzugsraum zur Verfügung zu stellen. Der Untergrund der Grube wurde geneigt angelegt, um einen besseren Abfluss von anfallendem Wasser zu ermöglichen.

Abb.1: Grubenaushub

Nach Lockerung des Untergrundes wurde die Grube mit lokal vorhandenen Strukturmaterialien wie Wurzelstöcken, Restholz, Steinen aufgebaut und dann mit Lockersubstrat verfüllt. Dabei entstanden Hohlräume unterschiedlicher Größe. Anschließend wurden die ersten größeren Steine und Stämme (mit Fugen und Hohlräumen) aufgelegt.

Abb.2: Verfüllen der Grube

Abb.3: Auflegen von Strukturmaterialien

Abb.4: Mit Lockersubstrat aufgefüllter Querriegel

Darüber wurden weitere Schichten mit Lockersubstrat, Steinen, Stämmen und Ästen aufgebaut, bis der Haufen eine maximale Höhe von 100 cm erreicht hatte. Die Ränder des kombinierten Lebensraumes wurden unregelmäßig und mit vielen Verzahnungen versehen, um natürliche Erdanschlüsse zu schaffen. 

Die Steinschüttung an der sonnenexponierten Südseite der Anlage dient z.B. als Nisthabitat für Reptilien, sandige Bereiche als deren mögliche Eiablageplätze.

Auf der Nordseite finden sich eher holzige Strukturen, in deren Hohlräumen Amphibien ihr Winterquartier finden können. Die kombinierten Lebensräume wurden aus diesem Grund bewusst soweit möglich in die Nähe von den vorhandenen Kleingewässern gebaut.

Zwischen den holzigen und steinigen Bereichen wurde mit dem Bodenaushub der Grube verfüllt. Der Boden bleibt sich zur spontanen Selbstbegrünung mit der lokal vorhandenen Vegetation überlassen. 

Abb.5: Umbau mit Strukturmaterialien

Rund um den kombinierten Lebensraum entsteht ein 1 m breiter Pflegestreifen, auf dem sich die blütenreiche Vegetation wieder etablieren kann.

Abb.6: Umbau abgeschlossen

Abb.7: Grassoden werden aufgebracht

Abb.8: Kombinierter Lebensraum

Der Schematische Aufbau der kombinierten Lebensräume im Querschnitt

Zwischen den holzigen und steinigen Bereichen wurde mit dem Bodenaushub der Grube verfüllt. Der Boden bleibt sich zur spontanen Selbstbegrünung mit der lokal vorhandenen Vegetation überlassen. 

Rund um den kombinierten Lebensraum entsteht ein 1 m breiter Pflegestreifen, auf dem sich die blütenreiche Vegetation wieder etablieren kann.

Drohnenvideo vom Querriegel